Der Stickstoffkreislauf im Aquarium


Stickstoffkreislauf im Aquarium
Ins Aquarium werden Schadstoffe von außen, z.B. durch die Fütterung, eingetragen. Die Umwandlung der Schadstoffe geschieht auf natürlichem Wege durch Bakterien im sogenannten Stickstoffkreislauf.
Startpunkt ist der Schadstoffeintrag durch Eiweissverbindungen, Fischkot und organische Abfälle (Pflanzenreste). Es entsteht Ammonium(NH4)  bzw. bei PH-Werten über 7 auch Ammoniak (NH3). Ammonium ist ungefährlich, aber Ammoniak ist eines der stärksten Fischgifte:
Schon 0,1 mg/l Ammoniak können zum Tode führen.
 
Während der Nitrifikation werden durch Nitrosomonasbakterien Ammonium bzw. Ammoniak zu Nitrit (NO2). Dieser Vorgang zehrt Sauerstoff, man sagt auch die Stoffe werden oxidiert.

Auch Nitrit ist ein Fischgift, allerdings weit weniger gefährlich wie Ammoniak. Je größer der Fisch, desto höher auch seine Resistenz ggü. Nitrit. Große Diskus laichen bisweilen sogar in Nitritwerten von 0,8mg/l, wo es für Neonfische bereits kritisch wird. Es gilt auch zu beachten, dass die Giftigkeit von Nitrit mit sinkendem PH Wert zunimmt. Insbesondere bei neu aufgesetzten Aquarien sollten Sie den Nitritwert im Auge behalten. Hängen die Fische an der Oberfläche oder schiessen wild durch das Aquarium ist häufig ein zu hoher Nitritwert schuld und Sie müssen schnell gegensteuern, indem Sie einen großen Wasserwechsel machen (80%). Wichtig ist immer einen frischen Nitrittest im Hause zu haben um im Zweifel schnell messen können. Empfehlenswert ist hier ein Tröpfchentest, da dieser genauer ist, als ein Teststreifen.

In der Phase nach der Neueinrichtung oder nach Medikamentenbehandlung (falls die Filterbiologie stark in Mitleidenschaft gezogen wurde) entsteht zwangsläufig ein sog. Nitritpeak.
 
Heutzutage gibt es bereits gute Produkte, die die Einfahrphase des Aquariums unterstützen, indem Bakterien zugesetzt werden und so die Zeit verkürzen, bis sich eine ausreichende Bakterienkultur im Filter selbst gebildet hat.

Der nächste Schritt im Stoffkreislauf im Aquarium ist die Umwandlung von Nitrit (NO2) zu Nitrat (No3) durch Bakterien der Art Nitrobacter. Auch dieser Prozess ist sauerstoffzehrend. Nitrat ist ist gegenüber den Vorstufen nicht giftig. Es sollten nur zu hohe Konzentrationen über 100mg/l vermieden werden. Am besten hält man den Wert durch rechtzeitigen Wasserwechsel bei unter 50mg/l. Auch der Nitratwert kann idealerweise durch einen Tröpfchentest festgestellt werden. Nitrat wird als Endprodukt der Nitrifikationskette von Pflanzen aufgenommen, im (anaeroben) Filter bzw. Bodengrund durch anaerobe Prozesse abgebaut, bzw. durch Wasserwechsel aus dem Aquarium befördert. Eine Sonderform ist der anaerobe Filter (durch spezielles Filtermaterial), der sehr langsam durchströmt im Bypass läuft und ebenfalls Nitrat abbaut..

Damit die oben beschriebenen Nitrifikationsschritte bestmöglich ablaufen können, ist eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff sicherzustellen. Wir empfehlen für Diskusaquarien immer die Installation einer zusätzlichen Sauerstoffquelle in Form einer Membranpumpe mit Ausströmerstein.   Direkt zu den Membranpumpen

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