Methoden der Keimreduzierung im Aquarienwasser

Grundsätzlich ist es empfehlenswert die Rahmenbedingungen im Aquarium möglichst optimal für alle Bewohner einzustellen. Dies hört sich einleuchtend und selbstverständlich an, allerdings ist es insbesondere in stark besetzten Aquarien häufig gar nicht so einfach. Ein dabei wichtiger Punkt ist die Reduktion der Keime im Aquarium, denn eine sehr hohe Bakteriendichte kann schnell zu trüben Augen, Verpilzungen und weiterführenden Problemen führen.

Bewährt hat sich dabei der Einsatz eines UV-Klärers. Bei der Entkeimung durch UV wird das Aquarienwasser möglichst langsam und möglichst nahe an einer starken UV-Lichtquelle entlanggeführt und so die frei im Wasser befindlichen Bakterien getötet. Diese landen dann als Biomasse im Filter und werden dort abgebaut. (Exkurs: Wird ein UV Klärer in einem stark mit Keimen belasteten Aquarium neu eingesetzt, tötet dieser in kurzer Zeit eine Unzahl an Bakterien. Diese belasten den Filter dann ungewohnt stark und es kann zu einem erneuten Auftreten von Nitrit (NO2) kommen, obwohl das Aquarium bereits lange stabil läuft und eigentlich "eingefahren" ist. Man bringt das stabile System damit also für kurze Zeit durcheinander, bis es sich dann wieder von selbst stabilisiert. Das muss man wissen und ggfs. gegensteuern, bevor die Tiere Schaden nehmen.

Nützliche Bakterien werden durch das UV Licht nicht in Mitleidenschaft gezogen, denn diese befinden sich zum stark überwiegenden Teil im Bodengrund, bzw. in den Filtermedien und in Biofilmen auf Scheiben und Einrichtung.

Die Methode der Entkeimung durch UV Licht ist lange bekannt und hat sich bewährt. Allerdings hat diese auch Nachteile: Der UV-Brenner muss regelmäßig ersetzt werden (1 x im Jahr), denn dieser hat nur Anfangs 100% seiner Leistung und nimmt schnell an Effektivität ab. Darüber hinaus ist ein UV-Klärer nur im 24h Betrieb sinnvoll zu betreiben und dies bedeutet einen zusätzlichen Stromabnehmer (für Diskusaquarien mit Volumen von z.B. 400 Liter sollte es ein 36 Watt Gerät sein). Wer die zusätzlichen Kosten für Strom nicht scheut und den Platz im Unterschrank des Aquariums hat, der kann mit dem UV-Klärer sehr gute Ergebnisse erzielen.

Eine weitere Art der Entkeimung im Aquarium ist das Verfahren der Hydrolyse. Hierbei wird ein kleines Gerät ins Aquarium eingebracht, welches in wechselnden Zeitabständen durch einem bio-chemischen Prozess kleine Wolken von Mikrobläschen ausstößt, die keimreduzierend wirken. Gleichzeitig wird als Nebeneffekt das Aquarienwasser mit Sauerstoff angereichert. Folgende „Nebenwirkungen“ ergeben sich zusätzlich: Das Algenwachstum wird gehemmt, das Wasser wird glasklar, durch den bio-chemischen Prozess wird das Fischgift Nitrit (NO2) zu Nitrat (No3) umgewandelt und steht somit den Pflanzen als Nahrungsquelle schneller zur Verfügung, bzw. gefährdet nicht den Bestand an Lebewesen im Aquarium. Man kann denken, dass diese „Nebenwirkungen“ zu schön sind, um wahr zu sein... Wo Vorteile sind, sind aber immer auch nachteilige Wirkungen zu nennen:

Auch die Hydrolysegeräte benötigen Strom. Allerdings kommt ein entsprechendes Gerät mit weniger als 10 Watt aus und läuft im automatischen on/off Betrieb alle paar Minuten lediglich für einige Sekunden. Einmal im Jahr sollte auch hier die Reaktionsfläche (eine Gitterstruktur) als Verbrauchsmaterial ausgetauscht werden, bzw. es ist gegebenenfalls eine Reinigung alle paar Monate notwendig.

Wir haben mit einem solchen Gerät einige Tests an einem 450 Liter Diskusaquarium mit einem Besatz von 12 großen Diskusfischen, 50 Rotkopfsalmlern und einigen L46 Hypancistrus Zebra und Corydoras sterbai durchgeführt und sind von der Wirkungsweise überzeugt: Die Keimanzahl reduzierte sich gegenüber dem Betrieb des Aquriums ohne keimreduzierenden Maßnahmen innerhalb kürzester Zeit, die Fische präsentieren sich wunderbar farbenprächtig und agil.

Aber Achtung: Die Hydrolyse funktioniert nur im Süsswasseraquarium. Die Geräte dürfen nicht in Salz- oder Brackwasser betrieben werden. Sollten Sie also eine Salzbehandlung im Aquarium durchführen, dürfen Sie ein solches Gerät nicht betreiben!

Fazit: Das Verfahren der Hydrolyse ist eine gute Alternative für Ihr Aquarium, wenn es um die nachhaltige Reduzierung der Keimzahl und damit der Verbesserung der Lebensumstände für die Aquarienbewohner geht. Sie ist a) kostengünstiger in der Anschaffung und b) kostengünstiger im Betrieb, verglichen mit einem UV-Klärer.

Zu beiden Arten der Keimreduzierung (UV und Hydrolyse) sei abschließend angemerkt: Werden dem Wasser Zusätze zugeführt (z.B. Pflanzendünger, Huminpräperate), sollten dies täglich per Dosierpumpe dosiert werden um möglichst direkt zur Verfügung zu stehen, denn sowohl UV, also auch Hydrolyse eleminiert diese Stoffe und eine Dosierung z.B. wöchentlich wäre nicht sinnvoll.

Direkt zu:
UV-Klärern und Hydrolyseeinheiten

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