Diskusfische und Wasserwerte

Hier muss unterschieden werden: Wildfangdiskus benötigen Wasser, das den Werten der natürlichen Habitate am Amazonas ähnlich ist. Dort herrscht sehr weiches Wasser (KH1-2), mit sehr niedrigen Leitwerten von teils unter 100 µs und PH-Werten von 4-6 vor. Dieses Wasser herzustellen und vor allem stabil zu halten ist sehr anspruchsvoll. Auch stark schwankende Werte sind zu vermeiden, dies erfordert viel Hintergrundwissen.
 
Deutsche Nachzuchtdiskus am Beispiel der Diskus aus der Zucht Stendker sind über Generationen an ein härteres Wasser  gewöhnt. Die Werte in der Aufzuchtanlage sind: GH 15, Karbonathärte 8, PH Wert 7, Leitwert 800 µs, bei einer Wassertemperatur von 29°-30°C. Die Werte entsprechen dem Leitungswasser. Nachzuchten sind damit toleranter gegenüber den Wasserwerten und leichter zu halten als Wildfangdiskus.
 
Möchten Sie Zuchtwasser herstellen, oder Ihr Leitungswasser ist Ihnen doch zu hart oder schadstoffbelastet, kann dies über eine Osmoseanlage oder Vollentsalzung (Harze) geschehen. So können Sie (nahezu) destilliertes Wasser herstellen und mit Ihrem Leitungswasser mischen, bzw. mit Mineralien und Salzen auf die gewünschten Werte für Ihr Diskusaquarium einstellen.
 
Im laufenden Betrieb des Diskusaquariums ändern sich die Wasserwerte, dabei gilt: Je kleiner, bzw. je stärker besetzt, desto schneller ändern sich die Werte! Durch die Fütterung mit Frostfutter (aber auch generell durch Fütterung) erhöht sich der Phosphatwert. Generell ist Phosphat nichts schlechtes, denn Pflanzen benötigen Phosphat als Nährstoff, um wachsen zu können. Bei einem Überangebot kommt es jedoch schnell zu vermehrtem Algenwachstum, das sicherlich nicht gewünscht ist. Darüber hinaus entsteht bei einem PH Wert von unter 7 Ammonium, bzw. bei einem PH Wert von über 7 Ammoniak. Diese beiden Stoffe werden durch die Filterbakterien im Stickstoffkreislauf umgewandelt. Näheres dazu unter dem Stichpunkt Stickstoffkreislauf. Ammoniak und Nitrit sind Fischgifte, die sich im Blut nicht nur der Diskusfische anreichern und bei hohen Konzentrationen zum Tode der Tiere führen können. Ein gut eingefahrener Filter mit einer intakten und möglichst großen Bakterienkultur sorgt aber dafür, dass Ammonium, Ammoniak und Nitrit nahezu nicht vorhanden sind. Um dies zu gewährleisten ist  es wichtig, den Filterbakterien eine möglichst große Besiedlungsoberfläche im begrenzten Filtervolumen zu geben. Details dazu erfahren Sie unter dem Stichwort Filtermaterialien. Durch die Stoffumwandlung fällt der PH-Wert im laufenden Betrieb und ebenfalls wird Karbonathärte aufgebraucht. Wichtig ist daher ein stabiles Wasser (Empfehlung: KH mind. 3) zu haben, damit es nicht so leicht zu einem PH Sturz kommen kann. Um den Filter zu unterstützen und Schadstoffe aus dem Aquarium zu bekommen, empfiehlt sich ein wöchtentlicher Wasserwechsel von 50% im Diskusaquarium. Bei Aquarien, die schwach besetzt sind, bzw. fast gar nicht (Pflanzenaquarium) ist ein solch großes Wasserwechselvolumen natürlich nicht nötig.

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