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Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthirius multifiliis) und Behandlung

Es handelt sich bei der Weißpünktchenkrankheit oder Ichthyophthiriose, kurz Ichtyo genannt, um den Befall mit einem Wimperntierchen, das Haut und Kiemen befällt.

Ichtyo ist wohl die am häufigsten in Aquarien auftretende Krankheit. Oft bricht sie aus, kurz nachdem neue Fische ins Aquarium gesetzt wurden. Der Verdacht fällt dann schnell auf den Händler, dass dieser kranke Fische verkauft hat, was allerdings bei näherer Betrachtung oft nicht richtig ist. In den meisten Aquarien liegt die Krankheit latent vor, d.h. es herrscht ein Gleichgewicht, der Erreger ist vorhanden, aber nicht zu sehen. Die Fische stört das nicht weiter. Kommen jetzt neue Fische ins Aquarium, die aufgrund des Transportes und Umsetzens in einer Umstellungsphase sind, kann der Erreger angreifen und es kommt zum Befall. Man kann sich das eventuell vorstellen, wie eine Erkältung beim Menschen. Die Erreger können uns auch erst dann schwächen, bzw. die Krankheit ausbrechen, wenn unser Immunsystem eine offene Flanke hat und geschwächt ist. Haben Sie also die Möglichkeit für neue Fische eine Quarantäne zu machen, bietet sich das an.

Für Diskusfische mit direktem Versand aus der Zucht Stendker haben wir hier noch allerdings noch nie von Problemen dieser Art gehört oder selbst die Erfahrung machen müssen. Da diese Tiere sehr stabil sind, direkt aus der Zucht kommen nur eine Nacht unterwegs sind, kommt es hier wohl zu keiner Problematik.

Ist die Pünktchenkrankheit allerdings einmal ausgebrochen, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden. Wir empfehlen immer zuerst eine schonende Methode zu wählen, bei der das empfindliche Aquariensystem möglichst wenig beeinträchtigt wird. Dazu bietet es sich an, eine Salzbehandlung im Aquarium durchzuführen. Parallel dazu empfehlen wir eine leichte Temperaturerhöhung auf 31-32 Grad.

Zur Vorbereitung machen Sie bitte zuerst einen Wasserwechsel von ca. 30% und erhöhen dann die Temperatur. Geben dann 10g Salz pro 100 Liter bei Wasser bis 10 Grad deutscher Härte und 20g Salz pro 100 Liter Wasser bei Härtegraden über 10 hinzu. Dabei bietet es sich an, die empfohlene Dosis über 3 Schritte innerhalb 24 Stunden hinzuzugeben, sodass sich die Filterbakterien bestmöglich umgewöhnen können, bzw. möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden.

Sehr wichtig dazu ist, dass das Salz keinerlei Zusatzstoffe enthält, wie z.B. Jod! Nutzen Sie als am besten das billigste reine Haushaltssalz!

Wie lange soll behandelt werden?

Ziehen Sie die Behandlung 14 Tage durch, auch falls vorher schon keine weißen Pünktchen mehr zu sehen sind, da der Erreger noch als Schwärmer im Aquarium ist. Die gute Nachricht: nach erfolgreicher Behandlung sind die verbleibenden Fische immun gegen den Erreger!

Zum Abschluss der Behandlung entfernen Sie bitte das Salz wieder aus dem Aquarium, indem Sie über eine Woche alle 2 Tage je einen Wasserwechsel von 20% machen, um die Fische schonend an die Umstellung der Werte zu gewöhnen. (Bitte nicht EINEN großen Wasserwechsel machen!)

Belüften Sie das Aquarium während der Behandlung auf jeden Fall mit einer Membranpumpe mit Ausströmerstein (was Sie im Diskusaquarium ja generell machen sollten). Hintergründe zur Salzbehandlung im Aquarium: Durch die Zugabe von Salz verschiebt sich das Ionenspektrum und die osmotischen Verhältnisse. Kleinere Organismen, wie die Erreger der Krankheit können sich darauf viel weniger gut einstellen, verglichen mit größeren Organismen wie z.B. die Fische. Durch die parallele Temperaturerhöhung schwächen wir ganz gezielt die temperaturempfindlichen Schwärmer des Erregers.